Seniorenzentrum Burgbreite | Wernigerode
Adresse
Platz des Friedens 7
38855 Wernigerode
Bauherr
GSW Wernigerode
Projektleitung
Achim Klingler
Projektarchitekten
Silke Wagener, Stefanie Bürg, Udo Jaschke
Gesamtbaukosten
8,5 Mio. €
BGF
6.340 m²
BGF Umbau Bestand
4.420 m²
BGF Neubau Erweiterung
1.920 m²
BRI
17.950 m³
Pflegeplätze
92
Barrierefreie Wohnungen
8
Lph. nach HOAI
1 - 7(8 - 9)
Wettbewerb 1. Preis
04/1997
Planungsbeginn
08/1998
Baubeginn
01/2000
Fertigstellung
11/2001
Auszeichnungen
Beispielgebende Lösungen des Stadtumbaus Sachsen-Anhalt 2002 Beste Gesamtlösung
Architekturpreis Land Sachsen-Anhalt Nominierung 2004
Fotos
Roland Halbe | Stuttgart
Die GSW übernahm 1995 ein ehemaliges Arbeiterwohnheim in Plattenbauweise, das seit 1978 als Pflege- und Betreuungseinrichtung für ältere Menschen gedient hatte. Der vorhandene Baukörper in Elementbauweise wurde saniert und umfangreich erweitert: Es entstand ein modernes Seniorenzentrum. Die neuen Baukörper heben sich durch ihre geometrischen Formen deutlich von den linear-rechtwinkligen Gebäuden ringsum ab, um dem Seniorenzentrum inmitten einer überwiegend durch Plattenbauten geprägten Umgebung ein eigenes bauliches Profil zu verleihen.
Eine zusammenhängende Grünfläche schafft eine Art ‚Central Park‘, der die möbelartig platzierten Solitärgebäude, wie auch ein im Norden anschließendes Verwaltungsgebäude verbindet und dafür sorgt, dass sich die pflegebedürftigen Menschen und Bewohner mit dem angemessenen und kultivierten Umfeld identifizieren können. Als Bindeglied zwischen Alt- und Neubau dient das Foyer als Haupteingang, Treffpunkt und Aufenthaltsbereich. Angegliedert sind auch die Physiotherapie und der Begegnungsbereich. Durch eine Dachverglasung ist das Foyer hell und freundlich und lädt zum Verweilen ein.
Der viergeschossige Altbau wurde durch Eingriffe in die Fassade aufgelockert und stark verändert: Bodentiefe Fensterflächen auf der Süd- sowie Erker auf der Nordseite lassen Licht herein und nichts von der ursprünglichen Bauweise erkennen. Helle, sonnige Farben und wertige Holzmöbel erinnern mehr an den Charakter eines Hotels, als an ein Krankenhaus. Vor den Zimmern gibt es farblich differenzierte Nischen und besondere Orte im Haus sind mit ‚Kleinodien‘ ausgestattet. Ein Turm mit Sonnenbalkonen, der sich fächerartig aus der Fassade
entfaltet, beherbergt Speisesäle und Aufenthaltsräume auf allen Ebenen.
Im neuen Anbau sind acht barrierefreie Wohnungen über Laubengänge erschlossen und nach Westen zum öffentlichen Raum hin orientiert. Schräg verlaufende Wände weiten den
Wohnraum auf. Bereiche mit weniger Platzbedarf wie Küche oder Schlafzimmer fallen kleiner aus, bieten aber trotzdem genügend Bewegungsfläche. Der ebenfalls neue Pavillon
für Demenzkranke schließt einen bepflanzten Innenhof mit ein. Entlang des Hofes führt ein Rundweg, der die nach außen orientierten Bewohnerzimmer erschließt und viel Bewegungsfreiheit in geschütztem Rahmen bietet. Der Rundweg beginnt und endet in einem Multifunktionsbereich, der als Aufenthalts- und Speisebereich genutzt wird.