Saal, Foyer und Restaurant Staatstheater | Mainz
Adresse
Gutenbergplatz 7
55116 Mainz
Bauherr
Stadt Mainz, Gebäudewirtschaft
Projektleitung
Martin Fässle
Projektarchitekten
Kathrin Denning, Martin Dengler, Thorsten Stepper, Birgit Denning, Birgit Schmolke , Ruiwen Wang, Stephan Weigang
Baukosten
9,7 Mio. €
BGF
5.600 m²
BRI
25.500 m³
Lph. nach HOAI
1 - 9
Gutachten
08/1999
Planungsbeginn
12/1999
Baubeginn
07/2000
Fertigstellung
09/2001
Fotos
Roland Halbe | Stuttgart
Wesentlicher Mangel des Theatersaals, aus heutiger Sicht, war seine Akustik. Sein unzureichendes Volumen führte vor allem zu einer kurzen Nachhallzeit. So entstand der Gedanke, den bestehenden baulichen Abschluss des Zylinders nach oben zu verschieben. Die vorgeschlagene, zylindrische Figur, welche über die alte Dachlandschaft hinausragt, interpretiert und kräftigt das ursprüngliche Bild des Zylinders im Stadtraum. Die Akustikexperten des Fraunhofer Instituts haben die Absicht unterstützt und eindrucksvoll nachgewiesen.
Die innere runde Rückwand des Theatersaals musste neu errichtet werden. Durch eine nun doppelschalige Wand wird der Besucher vom Foyer in den Saal geführt. Entgegen der ursprünglichen Lösung wurden zwei Ränge terrassenförmig, wie Plattformen in die zylindrische Wand eingesteckt. Sie können den Blick des Zuschauers auf die Bühne optimieren. Die Untersichten der Ränke sind gleichmäßig hinterleuchtet: Ein warmer Farbton erzeugt so signifikant und selbstverständlich die Pausenbeleuchtung.
Das Foyer in vier Ebenen entspricht nahezu ohne Veränderungen den ursprünglichen Plänen. Lediglich die runde Rückwand erfährt eine neue Interpretation: großformatige Glasscheiben werden schuppenförmig an der Wand befestigt und farbig hinterleuchtet. Die Lichtfarben sind regelbar: so können unterschiedliche Stimmungen im Foyer erzeugt werden.
Über dem Theatersaal liegt das Restaurant mit hervorragender Lage und Aussicht. Ein ausgeklügeltes Klimakonzept mit bedruckten Glasscheiben und gekühlten Betonoberflächen lässt diesen Raum ohne mechanischen Sonnenschutz auskommen und gibt zu allen Tageszeiten den Blick frei. Die Fachleute und Kollegen der Denkmalschutzbehörden haben stets die Maßnahme kooperativ begleitet. Eine Malerwerkstatt, in welcher die Kulissen des Theaters bearbeitet werden, ist öffentlich einsehbar und befindet sich auf der Caféebene im hinteren Bereich. Für große Veranstaltungen lassen sich die Trennwandelemente öffnen.