Kurklinik und Terrassentherme | Bad Colberg
Adresse
Parkallee 1
98663 Bad Colberg
Bauherr
Rehabilitationsklinik Bad Colberg GmbH
Projektleitung
Manfred Ehrle
Projektarchitekten
Michael Stikel, Lucas Müller, Annette Höftmann, Katrin Stein, Elmar Holtkamp
Gesamtkosten
52,3 Mio. €
BGF
22.880 m²
BRI
94.255 m³
Wasserfläche
650 m²
Lph. nach HOAI
1 - 9
Gutachten
02/1992
Planungsbeginn
10/1993
Baubeginn
02/1995
Baufertigstellung
04/1997
Umbau/Erweiterung
2006 - 2007
Auszeichnungen
Thüringer Preis für energiesparende und innovative Bauten 1998
The DuPont Benedictus Award - Special Merit 1998
Thüringer Architekturpreis für Industrie- und Gewerbebauten 1998,
Anerkennung
Fotos
Roland Halbe | Stuttgart
Rund 15 Kilometer östlich von Coburg liegt Bad Colberg im Süden Thüringens. Die Realisierung in dem vorhandenen Umfeld erforderte ein sensiblen Umgang mit der landschaftlichen Situation in der kleinteiligen Siedlungsstruktur des Ortes. Die Kureinrichtung umfasst 4 Bettenhäuser mit ca. 300 Betten, umfangreiche Therapieeinrichtungen und eine Thermenanlage.
Die Kur- und Klinikeinrichtung des Neubaus sind in die Hangkante integriert. Die scheinbar aufgeklappte Hangkante dient zur großzügigen Belichtung der dahinter liegenden Funktionen, ebenso wie die in die Hangfläche hineingestanzten Innenhöfe. Sämtliche Dachflächen sind intensiv begrünt. Entlang des zweigeschossigen Wandelgangs und um die Innenhöfe werden die verschiedenen Diagnostik- und Therapiebereiche im Hinblick auf das Tageslicht und die Orientierung der Patienten angeordnet.
Mit dem Entwurfsgedanken der landschaftlichen Integration wurden die 300 unterzubringenden Betten bewusst in 4 Bettenhäuser verteilt. Es gelingt daher kleine überschaubare Bereiche zu schaffen, die dem Patienten eine persönlichere Umgebung und Betreuung garantieren. Aus der den um einen Kern aufgefächerten Grundrissform entwickeln sich leicht geschwungene Fassaden mit vorgeschalteten Balkonen. Das Patientenzimmer selbst soll einen vierwöchigen Aufenthalt der einzelnen Patienten gerecht werden und sich bewusst vom Patientenzimmer der Akutklinik unterscheiden.
Die Therme ist nicht als Haus sondern als formalisierte Landschaft konzipiert, die von einer leichten äußerst transparenten Stahl-Glas-Konstruktion umgeben ist. 11 unterschiedlich große, runde Becken sind kaskadenartig in der Terrassentherme den Hang hinauf gestapelt. Die insgesamt rund 650 qm große Wasserfläche, verteilt auf mehrere Ebenen, bietet eine Erlebniswelt durch eine individuelle Badelandschaft. Unterschiedliche Schattierungseinrichtungen sorgen für Sonnenschutz sowie Klimatisierung und schaffen zu dem eine Atmosphäre, die an einen Blätterdach denken lässt. Durch feinsinnige Farben und Materialwahl gelingt so die Balance zwischen Innen und Außen mit harmonischen Übergängen, und schafft eine Atmosphäre der Offenheit bei gleichzeitig behaglichem Raumklima.