Gerlinger Straße 36-38, 71254 Ditzingen
Micha Eßinger, Michelle Baron
Pfefferkorn Ingenieure, Stuttgart (Tragwerk)
Conplaning GmbH, Ulm (HLSE)
Horstmann & Berger PartGmbB, Altensteig (Bauphysik)
LOVT1, Erfurt (Brandschutz)
Leistungsphasen nach HOAI
Kauffmann Theilig & Partner
Lage und Topografie
In zentraler Lage in Ditzingen, unmittelbar am Rand der Innenstadt entsteht der neue Sitz der Fa. Kimetec mit Produktion und Verwaltung. Der Neubau befindet sich unmittelbar angrenzend an das bestehende Betriebsgelände der Firma. Das Grundstück selbst ist dreieckig, spitz zulaufend. Zwischen den beiden angrenzenden Straßen, der Dornierstraße im Westen und der Gerlingerstraße im Osten, bildet sich ein Gefälle von einem Stockwerk aus. Der geplante Baukörper vervollständigt die städtebauliche Situation und nutzt die topographischen Zusammenhänge optimal aus.
Produktion im Erdgeschoss
Das obere der beiden Erdgeschosse, von der Dornierstraße aus erschlossen, ist als reines Produktionsgeschoss mit wenigen Stützen, ohne tragende Wände (außerhalb der Kerne) für eine effiziente Produktions-, An-, Abliefer- und Lagertätigkeit ausgelegt. Die Raumhöhe erlaubt eine hohe Ausnutzung der Flächen und eine flexible Anpassung an zukünftige Anforderungen. Im unteren, von der Gerlingerstraße aus erschlossenem Grundstück sind seltener verwendete Räume, Haustechnik und Lagerflächen angeordnet, die durch ihre direkte Anfahrbarkeit effizient und einfach hergestellt werden können.
Verwaltung im Obergeschoss
Das Obergeschoss gliedert sich in drei Gebäuderiegel in Ostwestrichtung, die Raum für gut belichtete, moderne Arbeitsplätze in der Verwaltung sorgen. Die Riegel werden durch raumhohe Stahlfachwerkträger gebildet, die das weitgehend stützenfreie Erdgeschoss ermöglichen. Das Fachwerk ist dabei so ausgebildet, dass ein maximum an Durchlässigkeit in Querrichtung und eine Minimierung der Querschnitte möglich ist. Die Riegel überragen in Richtung der Dornierstraße das Erdgeschoss um etwa 4,0 m und bilden so die Vordachsituation für An- und Ablieferung sowie den Haupteingang. Zwischen den Riegel entstehen Dachterrassen, Pausenräume, begrünte Dächer, aber auch in der Geste offene Innenräume, wie Besprechungsräume oder Entwicklerbüros mit Werkstatt.
Material und Nachhaltigkeit
Die prägnante äußere Figur leitet sich aus den inneren Funktionen und der Konstruktion schlüssig ab. Die Fassade aus Holzlamellen unterstreicht die ausdrucksstarke Geometrie genauso wie den Anspruch auf Nachhaltigkeit. Das Gebäude nutzt ein ansonsten schwer bebaubares Grundstück optimal aus. Die gewählte Stahlbauweise sorgt für ein hohes Maß an Rezyklierbarkeit. Die Dachflächen sind mehrheitlich extensiv begrünt und mit Photovoltaikanlagen belegt.