Wohnhaus | Stuttgart-Weilimdorf
Bauherr
Privat
Projektleitung
Frank Brodbeck
BGF
330 m²
BRI
1000 ³
Nettogrundfläche
300 m²
Wohnfläche
240 m²
Nutzfläche
60 m²
LPH nach HOAI
1 - 9
Planungsbeginn
10/1996
Baubeginn
03/1997
Baufertigstellung
11/1997
Auszeichungen
Architekturpreis Bauen mit Holz 2000/2001
Fotos
Roland Halbe | Stuttgart
Nur 430 m² Grundstücksfläche in einem Neubaugebiet standen für das Einfamilienhaus zur Verfügung, der Abstand zu den Nachbarhäusern war gering. Ziel war es, sich aus der Ordnung und der Dichte dieser Umgebung zu befreien, Großzügigkeit und Freiheit spürbar werden zu lassen.
Das Entwurfskonzept bietet ein Maximum an Bezug nach außen; die Erdgeschoßzone und der Garten verschmelzen quasi miteinander. Sie sind gleich einer Schollenlandschaft modelliert, als sei die Erdoberfläche in Unruhe gekommen, wölbt sie sich auf, bildet Spalten und Schlitze, stellt sich in Teilen hoch. Gegen den störenden Geräuschpegel der Bundesstraße wirkt die Geländemodulation im Erdgeschoß wie ein Lärmschutzwall.
Aus dieser Schollenlandschaft wächst das Haus - mit zwei sichtbaren Ebenen unterschiedlicher Geometrie und Materialität. Im Erdgeschoß und Souterrain wird das Schollengebirge nutzbar. Innen befinden sich die nach Süden ausgerichteten Wohnbereiche, Küche und Eßplatz, ein Gästezimmer sowie die Terrasse, im Souterrain eine Einliegerwohnung und Kellerräume. Außen ist die Schollenlandschaft begehbar; höhenversetzte Terrassen und Freiflächen erzeugen unterschiedliche
Qualitäten - als Ganzes bilden sie den Garten.
Darüber schwebt, in Nord-Süd-Richtung, eine holzbekleidete Kiste mit klar umrissener Kontur, funktional, formal und konstruktiv abgesetzt, nur eine einläufige Treppe und ein Sanitärkern verbinden die Geschosse. Das obere Geschoß beherbergt die privateren Wohnbereiche und Schlafräume. An den Längsseiten gibt es nur wenige kleine Fenster, an den Stirnseiten ist die Kiste großflächig verglast. Es entstehen koordinierte Aussichten innerhalb einer heterogenen Umgebung.
Konstruktiv sind Erd- und Untergschoß massiv mit Stahlbetonwänden und -dachscheiben ausgeführt. Die unterschiedlichen Dachflächen sind extensiv begrünt. Die Wände sind wärmegedämmt und verputzt oder verkleidet. Die Holzkonstruktion des Obergeschosses - eine einfache Holzständerbauweise - wurde weitgehend vorgefertigt, als rechteckiger Querschnitt mit geschlossenen Seitenwänden und geöffneten Stirnseiten.